Im September 2024 durften die Schülerinnen und Schüler des Profilkurses an einem Radiobeitrag zur Geschichte Bad Arolsens in der NS-Zeit mitwirken. Für Jan Decker, den Autor des Features, führten wir den Rundgang noch einmal live durch und beantworteten seine Fragen. Herausgekommen ist ein sehr spannender Podcast, der selbst ein kleiner Meilenstein für die Erinnerungsarbeit in Bad Arolsen sein wird. Wir sind dankbar, dass wir teilnehmen durften!
Bad Arolsen, eine Kleinstadt in Nordhessen mit bewegter Geschichte. In kaum einem Ort treffen NS-Vergangenheit und dessen Aufarbeitung so stark aufeinander. Josias Fürst zu Waldeck und Pyrmont, der im prächtigen Residenzschloss lebte, stieg zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS auf. In der Kaserne von Arolsen war ein ganzes SS-Regiment untergebracht, später eine SS-Führerschule. Hier existierte ab Herbst 1943 auch ein Außenlager des KZ Buchenwald. Bis in die 1980er Jahre fanden in dem Ort regelmäßig Treffen der „Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS“ (HIAG) statt. Nach der NS-Zeit zog aber auch eine internationale Organisation in die Stadt ein: Der Internationale Suchdienst, abgekürzt ITS (für International Tracing Service), später umbenannt in „Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution“. Die Arolsen Archives sind heute eine weltweit bekannte Institution, ein Zentrum für Dokumentation, Information und Forschung über die nationalsozialistische Verfolgung, NS-Zwangsarbeit sowie den Holocaust, und das weltgrößte Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Das Feature zeigt, wie nah sich Opfer und Täter kommen können und wie die Kleinstadt sich heute um die Aufarbeitung der Vergangenheit bemüht.
Veröffentlicht am 25.04.25 um 08:20 Uhr unter