*18. März 1920 Arolsen
✞5. November 1969 Burleigh Heads, Australien
Am 1.04.1933 sollte Erichs Bar-Mizwa stattfinden, sie wurde jedoch wegen des an diesem Tag stattfindenden Boykotts jüdischer Geschäfte abgesagt, da Verwandte ihre Geschäfte und Häuser nicht allein lassen wollten.
Im September 1933 schrieb sein Klassenlehrer über Erich, dass er gern mit seinen Freunden zusammen sei und in letzter Zeit viel unter seiner Religion zu leiden habe.
1935 meldete sein Vater Willi Erich zum 1.07. vom Realgymnasium ab. Vorher wurde wohl entsprechender Druck ausgeübt, da der Schulleitung zu dieser Zeit noch die rechtliche Grundlage für einen offiziellen Verweis fehlte.
1935 kam Erich zu einer nichtjüdischen Familie nach Hause, um eine Rechnung zu bezahlen. Dabei wurde er von SS-Leuten beobachtet, die ihm auch folgten. Daraufhin hatte die Frau ihn in der Speisekammer versteckt, später ist er schnell nach Hause gelaufen.
1936 zieht er zusammen mit seinen Eltern nach Köln-Lindenthal.
Im Juli 1939 wanderte er nach Australien aus, nachdem es seinem Bruder gelungen war, ihm ein Visum zu besorgen.
Erichs Eigentum sollte später nachkommen, wurde im Bremer Hafen jedoch beschlagnahmt, nach Köln zurückgebracht und dort versteigert.
Erst Anfang der 60er Jahre gelang es den Löwensteins, eine Wiedergutmachung hierfür zu bekommen.
Am 5.11.1969 starb er in Burleigh Heads, Australien.
Begriffserklärung:
Bar-Mizwa: Wichtige Zeremonie im Judentum, bei der Jungen im Alter von 13 Jahren als vollwertiges Mitglied der jüdischen Gemeinde anerkannt werden, er übernimmt nun alle religiösen Rechte und Pflichten (Mädchen mit 12 Jahren bei ihrer Bat-Mizwa)


Quellen:
Synagoge Vöhl (Lwenstein_Erich.pdf)
„Auf einmal sind sie weggemacht“ von Michael Winkelmann