

* 27. Dezember 1894 in Arolsen
✞ 21. Mai 1943 in Sobibor
Selma ist das erste von sieben Kindern der Eheleute Jakob und Ida (geb. Schartenberg) Katz. Gemeinsam lebte sie mit ihrer Familie im elterlichen Wohn- und Geschäftshaus des väterlichen Vieh, Frucht und Futterhandels.
1919 heiratete sie den Viehhändler Karl Simon in Arolsen und beide lebten kurzzeitig in der Helenenstraße. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor: Edith (geb. 1922), Ruth (geb. 1925), Hildegard (geb. 1926) und Ilse (geb. 1928).
Später verzogen beide in Karl Simons Heimat Cloppenburg in die Osterstraße 17, von wo aus Karl am 10. November 1938 im Zuge der Novemberpogrome in das KZ Oranienburg eingeliefert wurde. Während dieser einmonatigen Haftzeit gelang es Selma, ihre Töchter Ruth und Hildegard mit einem Kindertransport von Hamburg aus in ein Kindergenesungsheim nach England zu schicken.
Am 13. Mai 1939 verließ die Familie Cloppenburg und versuchte von Antwerpen aus mit der „St. Louis“ nach Havanna auf Kuba zu emigrieren. Das Schiff mit rund 900 Emigranten durfte jedoch nicht im Hafen Havannas einlaufen und erreichte im Juni 1939 erneut Antwerpen.
Die Familie blieb in den Niederlanden und lebte bei Karl Simons Verwandten in der Pr. Hendriklaan 6 in Arnhem.
Im selben Jahr schickte die Familie die älteste Tochter Edith mit dem letzen Kindertransport nach England, wo sie bei einer jüdischen Familie in Coventry lebt.
Von dort aus erhält Edith 1940 ein Einreisevisum für die USA und wohnt anschließend bei ihrer Tante Else Meyerhoff in Florida.
Am 11. Dezember 1942, zwei Jahre nach der Besetzung Hollands durch deutsche Truppen, werden Selma und die jüngste Tochter Ilse von Karl Simon getrennt und in das Sammellager Westerbork eingeliefert.
Karl Simon wird am 8. April 1943 verhaftet und nach Westerbork gebracht. Von dort aus werden die drei am 18. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und drei Tage später dort vergast.



Quellen:
– Synagoge Vöhl
– NWZ Online: Aus Cloppenburg stammende Jüdin feiert ihren 100. Geburtstag [Zugriff: 11.06.2025]
– Winkelmann „Auf einmal sind sie weggemacht“