

* 01. Juli 1905 in Arolsen
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Meinhard wurde als sechstes von sieben Kindern der Eltern Jakob und Ida Katz (geb. Schartenberg) geboren.
Nach dem Tod seines Vaters 1925 übernahm er mit seinem Bruder Max die väterliche Pferdehandlung.
1931 wurde sie seinem Bruder Max überschrieben und die Brüder wohnten gemeinsam mit ihrer Mutter Ida und Max Frau Bertha Julie in der Helenenstraße.
Auf einer am 31. Oktober 1933 vom Bürgermeister aufgegebenen Liste über die jüdischen Bewohner Arolsens wurde Meinhard als einer der 16 namentlich genannten Personen aufgeführt. Zu seiner politischen Einstellung und Beschäftigung wurde „nicht bekannt“ vermerkt.
Als Meinhard am 1. August 1934 mit Bekannten aus Wuppertal über den Viehmarkt ging, schlugen ihn zwei SS-Soldaten zusammen. Die Staatspolizeistelle Kassel berichtete an die Gestapo Berlin, Meinhard habe wegen des Umgangs mit einem christlichen Mädchen Ärgernis erregt und sei „handgreiflich zurechtgewiesen“ worden.
Auf einer weiteren Liste über die Arolser Juden wurde Meinhard Katz 1935 als einer der 13 in Arolsen lebenden Juden genannt.
Am 6. Dezember 1937 beantragte er einen Reisepass für die Auswanderung in die USA. Im Antrag hieß es, Meinhard sei von großer Gestalt, habe ein ovales Gesicht, graue Augen, dunkelblondes Haar und keine besonderen Kennzeichen.
Über diesen Antrag wurden sämtliche Ämter informiert, darunter die Staatspolizeistelle und die Zollfahndungsstelle in Kassel, das Wehrmeldeamt in Korbach, die Zentrale Nachrichtenstelle des Landesfinanzamtes in Berlin sowie die NSDAP
Am 23. Dezember 1937 erklärte die NSDAP, sie sei mit der Auswanderung einverstanden.
Als die Brüder Max und Meinhard 1938 keine Viehhandelserlaubniskarte erhielten, wurde die Pferdehandlung zwangsversteigert.
Meinhard legte am 30. April 1938 eine Bescheinigung der Auswandererberatungsstelle in Frankfurt vor, welche bestätigte, dass er tatsächlich beabsichtigte auszuwandern.
Im Juli oder August des selben Jahres emigrierte Meinhard in die USA.
Im Dezember wurden zwei Nachbarn der Brüder Meinhard und Max, als sie in der Helenenstraße lebten, in der antisemitischen Wochenzeitung „Der Stürmer“ denunziert, da sie ein gutes Verhältnis zu den beiden pflegten.
1978 trafen sich die Geschwister Meinhard Katz, Else Meyerhoff und Helene Ries in Florida.
Quellen:
– Synagoge Vöhl
– Winkelmann „Auf einmal sind sie weggemacht“