Schafti Löwenstern

Geburtsdatum: 14. März 1853
Sterbedatum: 27. Dezember 1930
Geschlecht: männlich
Grabinschrift:
Vorderseite:

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein gerechter und aufrichtiger Mann:
Schafti, Sohn des Jizchak.
Er starb am heiligen Schabbat, am 7.
Tewet, und wurde begraben am
Dienstag, den 10. desselben [5] 691 n.d.k.Z. (= 23.12.1930).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.
(Deutsche Inschrift darunter:)
Dem Andenken
unseres innigstgeliebtenguten Vaters,
Schafti Löwenstern
geb. 14. März 1853,
gest. 27. Dez. 1930.
(Übersetzung des hebräischen Textes von Dan Bondy nach Winkelmann, Ort des Lebens)
Hier ist begraben
ein gerechter und aufrechter Mann,
Schafti, Sohn des Jitzchak,
gestorben am heiligen Schabbat, 7.
Tewet und begraben am Tag
3,10 desselber 691 nach kleiner Zählung.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
Details zum Grabstein:
Grabnummer nach Lagis: 101 nach Winkelmann: 95
Standort: Reihe 20 rechts zweites Grab
Abmessungen: 40cm x 175cm x 40cm
Material: Granit
Platzierung: stehend
Zustand: sehr gut
Sprache: Hebräisch, Deutsch
Besonderheiten der Darstellung: zweisprachig, schwarzer Grabstein
Biographie:
Schafti Löwenstern wurde in Höringhausen geboren.
Eltern: Schutzjude Isaak („Jizchak“) Löwenstern, geb. um 1817
Bertha, geb. Spier, geb. um 1824
Geschwister: Jetchen (1844-?), Menko (1846-?), Liebmann (1847-?), Sarchen (1851-?), Schönchen (1854-?), Benjamin (1856-57), Bär (1858-?), Fanni (1862-62)
Ehefrau: Lina, geb. Baumgart
Kinder: Detmar (1890-?), Bella (1893-1923), Margarete (1903-?)
Beruf: Manufakturhändler mit Textilien und Fellen
Wohnung: Höringhausen, Nr. 51 (Elternhaus), seit 1887 Arolsen: Kaulbachstraße 17
Schafti Löwenstern reiste über Land und bot seine Waren an. Er stiftete der jüdischen Gemeinde jene Thorarolle, die dort bis zum Jahre 1936 – also bis zum letzten jüdischen Gottesdienst – im Gebrauch war. Als 34-Jähriger zog Schafti Löwenstern von Höringhausen nach Arolsen.
1901 Löwenstern wird Mitglied des Vorstands der jüdischen Gemeinde in Arolsen. Er ist – zusammen mit Robert Schönstädt und Herrn Meyerhoff bis zu seinem Tod im Jahr 1930 Vorbeter in der Synagoge.
Weitere Mitglieder der Familie auf dem Friedhof: Lina Löwenstern, geb. Baumgardt (seine Frau) – Grabnummer 102
Quellen:
Lagis Hessen
Winkelmann, Ort des Lebens, S.101:
Winkelmann, Lebensbilder Arolser Juden, S. 67-69:
Eltern und Geschwister: Zu den Familien Löwenstern aus Höringhausen, Forschungen von Hans-Peter Klein, Melsungen (siehe:Lwenstern_Schafti.pdf)
bearbeitet von Schüler*innen des Kurses Rehfeldt und Kornelia Brinkmann; Juni 2025